

Warum wir alle unternehmerische Fähigkeiten brauchen können
Falls ja: Neben Augenringen und grauen Haaren hast du dabei wahrscheinlich wertvolle Kompetenzen gesammelt: Sogenannte «Unternehmerische Fähigkeiten» - oder «Entrepreneurship» wenn man Anglizismen mag.
Falls nein: Du hast tendenziell weniger Augenringe/graue Haare. Mit grosser Wahrscheinlichkeit setzt du aber auch in deinem «normalen» Job täglich unternehmerische Fähigkeiten ein und es ist auch für dich sehr wertvoll, an ihnen zu arbeiten.
Ursprünglich waren damit Fähigkeiten gemeint, die direkt mit der Gründung von neuen Organisationen einhergehen und waren wichtig für Gründer:innen, die dabei das persönliche Risiko tragen.1
Mittlerweile tauchen unternehmerische Fähigkeiten als Anforderung in vielen Jobprofilen auf. Dazu gehört es, Chancen und Ideen nutzen zu können, Verantwortung zu übernehmen, mit anderen zusammenzuarbeiten, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und vieles mehr.
Für viele von uns folgt ein Arbeitstag keinem vorhersehbaren Ablauf mit klaren Aufgaben, Hierarchien und Verantwortlichkeiten. Es wird erwartet, dass du...
deinen Tag im Homeoffice mit Büsi und Zimmerpflanzen selbst organisierst
#zeitmanagement
mit Menschen zusammenarbeitest, die andere Sprachen sprechen und bei denen Tag ist, wenn du schläfst
#interkulturelleKommunikation
Meetings moderierst, bei denen sich selten mehrere Teilnehmende im selben Raum befinden
#remotework
dein «Züg» erledigst, auch wenn dir kein:e Chef:in täglich auf die Finger schaut
#eigenverantwortung
selbst mitdenkst und unerwartete Ideen einbringst
#kreativität
Sehr wahrscheinlich treffen alle, mehrere oder mindestens einer dieser Punkte auch auf dich und deinen Job zu. Das ist toll, weil du deine Arbeit viel freier gestalten kannst als das früher der Fall war und weil du immer wieder die Möglichkeit hast, dich unabhängig von klassischen Hierarchien weiterzuentwickeln.
Aus genau denselben Gründen ist es aber auch anstrengend. Mit mehr Freiheit kommt bekanntlich auch mehr Verantwortung. Du bist nicht nur dafür verantwortlich, eine vorgegebene ToDo-Liste abzuarbeiten, sondern dafür, die Arbeit, die erledigt werden muss, selbst zu sehen. Es wird erwartet, dass du neue kreative Ideen und deine motivierende Persönlichkeit ins Team einbringst. Wenn du dich weiterentwickeln möchtest, kannst du nicht darauf warten, dass jemand dein Talent erkennt und dich «befördert», sondern du musst selbst laufend für neue Herausforderungen einstehen.
Dazu braucht es Kompetenzen wie Eigenverantwortung, Kreativität, Flexibilität und Resilienz. Anstatt beim Gründen einer Firma helfen sie dir dabei, deinen Job und dein Leben aktiv zu gestalten.
Gemeinsam mit Professor Michael Forster (Fachhochschule Graubünden) und Susi Rutz (Beraterin für digitale Transformation) durften wir uns dem Thema Entwicklung von unternehmerischen Kompetenzen im Rahmen eines von Erasmus geförderten Projekts widmen.
„
Nur das ständige Weiterentwickeln von individuellen und organisationalen Fähigkeiten helfen bei der Bewältigung der Herausforderungen von morgen.
Projekt VIBES, FHGR [2]
Unter dem schön klingenden Projektnamen VIBES (Virtual Business Skills Empowerment), haben Michael Forster und Susi Rutz gemeinsam mit Hochschulen in Kroatien, Estland, Finnland und Belgien die Arbeit aufgenommen an einem digitalen Werkzeugkasten für die gezielte Aus- und Weiterbildung von unternehmerischen Fähigkeiten in Unternehmen, Berufs- und Fachhochschulen. Ziel ist es, junge Menschen fit zu machen für die Herausforderungen des Berufslebens im digitalen Zeitalter.
In Gesprächen mit dem Projektteam fanden wir heraus, dass eine Frage noch ungeklärt war: Wie können wir solche Virtual Business Skills messen und sichtbar machen?
Hier kam Menon ins Spiel. Wir nahmen uns der Herausforderung an, jungen Menschen mithilfe von Feedback aufzuzeigen, in welchen Aspekten sie sich und ihre «Fitness» für die Berufswelt noch weiterentwickeln können.
Menon wurde in Workshops eingesetzt, um den Teilnehmenden aufzuzeigen, wie es aktuell um ihre «Entrepreneurship»-Skills steht. Dazu machten sie eine Selbsteinschätzung und holten Feedback von anderen ein. Das Skills-Framework dazu stammt von der Europäischen Kommission: «EntreComp» wurde entwickelt, um zu erklären, was unter unternehmerischem Denken zu verstehen ist und wie es sich im Verhalten zeigt.
„
EntreComp beschreibt Entrepreneurship als Kompetenz, die ein Leben lang entwickelt werden muss. Es identifiziert und beschreibt die Eigenschaften, die jemanden zu einem/einer Unternehmer:in machen, damit man sich gezielt mit unternehmerischem Lernen befassen kann.
Europäische Kommission [3]
Nach den VIBES Workshops und dem Einsatz von Menon haben die Studierenden jetzt eine Standortbestimmung und idealerweise ein paar Ideen, wie sie ihre Entrepreneurship-Skills verbessern können. In Zukunft werden sie sich als nächstes in der VIBES Toolbox bedienen können, um aktiv und gezielt an ihren Potenzialen zu arbeiten.
Wir sind gespannt, welche Form die Toolbox final annimmt. Die Zusammenarbeit mit dem VIBES Team hat sich auf jeden Fall jetzt schon gelohnt, weil wir mit Menschen zusammenkommen durften, die genau so enthusiastisch wie wir am Thema Future Skills arbeiten und forschen.
Während die VIBES Toolbox weiter Form annimmt, arbeiten wir mit unseren Future Skills Expeditionen weiter daran, Menschen und Unternehmen darin zu unterstützen, Entrepreneurship und andere Kompetenzen zu entwickeln.
„
Wir brauchen in allen Lebensbereichen Menschen, Teams und Organisationen mit unternehmerischem Denken.
Europäische Kommission [4]