

Wir räumen auf mit dem Mythos Feedback-Burger und fragen uns: Worauf kommt es wirklich an beim Feedback geben?
Der sogenannte Feedback-Burger wurde in den 1980er Jahren populär als Modell für Führungskräfte, um konstruktives und ausgewogenes Feedback zu geben. Er folgt dem Prinzip: Beginne mit einer positiven Bemerkung, sprich dann konkrete Verbesserungsvorschläge an und schliesse mit einer positiven Bemerkung ab.
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Du bist immer so engagiert. Deine Präsentation war allerdings schlecht vorbereitet. Aber hey, dein Enthusiasmus ist wirklich toll! 🤷♂️😬
Irgendjemand, irgendwann nach einer schlecht vorbereiteten Präsentation
Heute, bald ein halbes Jahrhundert später, bleibt der Feedback-Burger ein weit verbreitetes Werkzeug in Leadership-Trainings und Coaching-Programmen. Das Problem ist: Die Technik wird oft manipulativ eingesetzt, verwässert kritische Rückmeldungen und verhindert Entwicklung.
Wir sind der Meinung, dass positives Feedback und Wertschätzung extrem wichtig sind und kaum überdosiert werden können.
Wichtig ist aber – wie bei jedem Feedback – dass die Wertschätzung aufrichtig und authentisch ist. Sich gezwungen zu fühlen, ein Feedbackgespräch mit einer positiven «Scheibe Brot» zu beenden, führt viel zu oft zu einem künstlichen Lob, das die Klarheit der kritischen Rückmeldung verwässert und die empfangende Person im schlimmsten Fall an der Aufrichtigkeit aller positiven Aussagen zweifeln lässt.
Bei aller Kritik - der Feedback Burger hat viel Bewusstsein geschaffen. Bewusstsein dafür, dass Feedback geben ein wichtiger kommunikativer Prozess ist, bei dem es sich lohnt, sich vorab Gedanken zu machen wie man sagt, was man sagen möchte.
Ausserdem ist nach wie vor unbestritten, dass es Sinn macht, wenn möglich mit einer positiven Rückmeldung in ein Feedback-Gespräch zu starten. Ein wertschätzender Einstieg beeinflusst positiv, wie viel Aufmerksamkeit dem Gesagten geschenkt wird.
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Studien zeigen, dass das Ende eines Feedbacks zweitrangig ist. Entscheidend ist, dass das Feedback mit einem Lob beginnt.
Huston, Therese [1]
Unser Vorschlag: das Feedback-Canapé. Einfach, ehrlich, effektiv:
Brötli-Basis: Beginne mit einer ehrlichen positiven Bemerkung, um Vertrauen zu schaffen.
Belag: Formuliere kritisches Feedback klar, konkret und ehrlich.
Optionales Gürkli on top: Diskutiere gemeinsam, welche Schritte zur Entwicklung beitragen können (Feedforward).
Der Feedback-Burger ist tot. Es lebe das Feedback-Canapé. 🥖✨