

Gutes Feedback richtet sich an Verhaltensweisen, nicht an Persönlichkeitsmerkmale.
Nach empathischem Zuhören (Feedback Challenge #1), direktem Ansprechen von Kritik (Feedback Challenge #2) und Wertschätzung (Feedback Challenge #3) geht es heute um den Inhalt von Feedback. Konkreter: um Verhaltensweisen.
Gutes Feedback konzentriert sich auf Verhaltensweisen, weil sie beobachtbar sind und sich leichter ändern lassen. Persönlichkeitsmerkmale hingegen sind tief verankert und schwer beeinflussbar.
Verhalten kann bewusst gesteuert und verbessert werden.
Personenbezogenes Feedback wird schnell als Angriff empfunden.
Feedback zu Verhaltensweisen lässt sich leicht mit Beobachtungen begründen und ist damit besser nachvollziehbar.
Das Bedürfnis, kritisches Feedback zu geben, entsteht oft aus einem Problemempfinden heraus. Etwas stört dich. Es ist ein kleiner, aber entscheidender Unterschied im Mindset, ob du die betreffende Person als das Problem wahrnimmst, oder das problematische Verhalten, das die Person zeigt.
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Beschreibe Verhaltensweisen, statt Persönlichkeitsmerkmale, sonst nimmt man an, das Problem bleibe an der Person haften.
Huston, Therese (2021) S. 54-55 [1]
Versuche diese Woche bewusst, ein Feedback zu formulieren, das sich auf das Verhalten einer Person, nicht auf deren Persönlichkeit bezieht. Ein Beispiel:
Du machst die Faust im Sack und denkst «Freddy ist so unzuverlässig». 😡
Frage dich, was genau dazu führt, dass du dieses Gefühl hast.
Jetzt formuliere dein Feedback verhaltensbasiert: Statt «Du bist so unzuverlässig!» lieber «In den letzten Teammeetings ist mir aufgefallen, dass deine ToDos öfter mit Verspätung erledigt werden. Brauchst du Unterstützung?“
Als Hilfe für die Formulierung kannst du auch das SBI-Modell aus Challenge #3 einsetzen.
Das Wichtigste: Stell dich beim Feedback geben auf die Seite von Empfänger:in, nicht auf die Seite des Problems.
Magst du uns ein Feedback zu dieser Challenge geben? Es muss nicht perfekt formuliert sein. 😉 Buche dafür direkt einen kurzen Termin.